Fortbildung funktionelles Beckenbodentraining in Graz – Christine Dalmonek und Marlies Trost-Kirchsteiger, Juni 2025
Zwei Tage fundierte Praxis, Austausch und neue Perspektiven

Wissen statt Mythen




Funktionelles Beckenbodentraining: Warum es mehr braucht als „Anspannen und Loslassen“

Ein Rückblick auf unsere Fachschulung im Juni 2025

Was bedeutet funktionelles Beckenbodentraining – und was eben nicht? Diese Frage stand im Zentrum unserer zweitägigen Fachfortbildung für Therapeut:innen, die im Juni 2025 bei uns im Zentrum stattfand. 20 engagierte Teilnehmer:innen aus unterschiedlichen Fachbereichen nahmen an der praxisnahen Weiterbildung teil – mit anerkannten Fortbildungspunkten und einer Mission: Verstehen statt wiederholen. Wahrnehmen statt abspulen. Funktion statt Mythos.

Denn leider ist der Beckenboden nach wie vor ein Thema voller Missverständnisse. In vielen Kursen und Online-Programmen wird bis heute vermittelt:

  • Man solle den Beckenboden „nach oben ziehen wie einen Tampon“
  • Oder: „einfach fest die Scheide schließen“
  • Oder: den Bauch bewusst „hängen lassen“, um zu „entspannen“
  • Oder: die berühmte „Brücke“ als Standardübung – ohne jede individuelle Kontrolle

Doch all das greift nicht nur zu kurz – es kann konkret schaden. Studien zeigen z. B., dass selbst gut trainierte Frauen bei klassischen Pilatesübungen wie der Brücke eine Absenkung des Blasenhalses entwickeln – ein direkter Risikofaktor für Inkontinenz. Und auch die Literatur (z. B. Tanzberger/Bainsky) warnt seit Jahren vor einem rein mechanischen „Sphinktertraining nach Sekundentakt“.

Wir sagen klar:
Nicht alles, was als Beckenbodentraining verkauft wird, ist funktionell.
Und nicht jede Spannung ist gut.

Unsere Schulung vermittelte daher:

  • eine anatomisch fundierte Sicht auf den Beckenboden
  • die Bedeutung des Zusammenspiels mit Zwerchfell, Bauch und Rücken
  • das Erkennen und Auflösen ungünstiger Bewegungs- und Atemmuster
  • und vor allem: den Transfer in funktionelle Alltagsbewegung

Wir danken allen Teilnehmer:innen für zwei volle, inspirierende Tage – und freuen uns, dass das Netzwerk kompetenter Therapeut:innen weiterwächst.

Wissen hilft. Nicht wissen ist auch keine Lösung.

Häufige Fragen zur Schulung Funktionelles Beckenbodentraining

Was ist funktionelles Beckenbodentraining?

Funktionelles Beckenbodentraining berücksichtigt das Zusammenspiel des Beckenbodens mit Zwerchfell, Bauch- und Rückenmuskulatur. Es geht über isolierte Anspannungsübungen hinaus und zielt auf alltagsrelevante Bewegungsabläufe und körperliche Integration.

Wer kann an der Schulung teilnehmen?

Die Schulung richtet sich an Therapeut:innen und Fachpersonen aus dem Gesundheitsbereich, die mit dem Thema Beckenboden fundiert arbeiten wollen. Es sind keine Vorkenntnisse in funktioneller Trainingslehre erforderlich.

Was unterscheidet eure Fortbildung von anderen Kursen?

Unsere Schulung basiert auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen und zeigt auf, warum viele herkömmliche Trainingsansätze wie „Hochziehen wie ein Tampon“ oder „Scheide schließen“ nicht zielführend sind – und im schlimmsten Fall sogar schaden können.

Wo findet die Fortbildung statt?

Die Schulung findet im Zentrum „Starker Beckenboden“ in der Elisabethstraße in Graz statt – mit hochwertiger Ausstattung, viel Praxisbezug und persönlicher Betreuung.

Gibt es Fortbildungspunkte?

Ja, die Teilnehmer:innen erhalten anerkannte Fortbildungspunkte für ihre Berufsgruppen. Details dazu erhalten Sie bei der Anmeldung.